CYMEDSEC - Cybersicherheit für vernetzte Medizingeräte

Das EU-Projekt CYMEDSEC entwickelt neue Sicherheitsstandards, um vernetzte Medizingeräte besser vor Cyberangriffen zu schützen. Ziel ist es, eine Toolbox zu schaffen, mit der Hersteller und Behörden die Risiken und den Nutzen digitaler Gesundheitslösungen gezielt abwägen und die Sicherheit bereits im Entwicklungsprozess mitdenken können – nach dem Prinzip „Security by Design“.
Das Barkhausen Institut leistet einen zentralen Beitrag zum Projekt, indem es eine vertrauenswürdige Hard- und Softwareplattform für Endgeräte und sichere Verbindungspunkte – sogenannte Gateways – in medizinischen Netzwerken entwickelt. Diese Plattform sorgt dafür, dass vernetzte Geräte sicher miteinander kommunizieren, sensible Daten geschützt bleiben und System-Updates nachvollziehbar und zuverlässig durchgeführt werden können. Grundlage dafür sind moderne Technologien des Instituts im Bereich sicherer Rechnerarchitekturen und Betriebssysteme. Darüber hinaus erforscht das Institut auch, wie sich Angriffe auf die Hardware selbst frühzeitig erkennen lassen – ein Aspekt, der in der Medizintechnik zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Der Hintergrund: Das Gesundheitswesen steht zunehmend im Fokus von Cyberangriffen. Studien zeigen, dass ein erheblicher Anteil der Gesundheitseinrichtungen weltweit von solchen Vorfällen betroffen ist. Diese Angriffe können nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch die Patientenversorgung beeinträchtigen und sensible Daten gefährden. Mit der fortschreitenden Digitalisierung steigen die Anforderungen an effektive Schutzmechanismen – hier setzt CYMEDSEC an.
Im Laufe des Projekts entsteht ein praxisnahes Bewertungswerkzeug, das hilft, medizinische Geräte systematisch auf Sicherheitsrisiken hin zu analysieren. Die vom Barkhausen Institut entwickelte Plattform bildet dabei die technische Basis für sichere, vertrauenswürdige IoMT-Systeme („Internet of Medical Things“), die digitale Gesundheitsversorgung nachhaltig stärken.
Projektlaufzeit: 01.11.2023 – 31.10.2027
Ansprechpartner:
Dr. Carsten Weinhold
Composable Operating Systems Group
carsten.weinhold@barkhauseninstitut.org
+49 351 799916 52
Projektpartner:
Technische Universität Dresden, Vrije Universiteit Brussel, Athina-Erevnitiko Kentro Kainotomias Stis Technologies Tis Pliroforias, Fondazione Casa Sollievo Della Sofferenza, Fondazione ICONS, secunet Security Networks AG, PARTICLE Summary, Hospital do Espírito Santo de Évora, Umana Medical Technologies Ltd, Austrian Standards International
