Barkhausen Institut erweitert Forschung mit neuer Gruppe „Secure Digital Systems“
Prof. Dr.-Ing. Elif Bilge Kavun übernimmt Gruppenleitung am BI und Professur an der TU Dresden
Mit der Gründung der neuen Forschungsgruppe Secure Digital Systems (SDS) geht das Barkhausen Institut (BI) einen weiteren wichtigen Schritt in der Umsetzung seiner langfristigen Forschungsstrategie. Im Zentrum steht dabei die konsequente Erweiterung des Forschungsschwerpunkts um die Sicherheit digitaler Technologien – von klassischen Computersystemen bis hin zu KI-basierten Anwendungen. Die Gruppe wird von Prof. Dr.-Ing. Elif Bilge Kavun geleitet, die zugleich die neu geschaffene Professur für Secure Digital Systems an der TU Dresden übernimmt.

„Ich freue mich sehr, dieses neue Forschungsfeld am Barkhausen Institut und an der TU Dresden mitgestalten zu dürfen“, sagt Prof. Kavun. „Sicherheit muss von Anfang an integraler Bestandteil digitaler Systeme sein – unabhängig davon, ob es sich um klassische oder intelligente Technologien handelt. Mein Ziel ist es, ganzheitliche, praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die die Technologien schützen, auf die wir zunehmend angewiesen sind, und sie dauerhaft vertrauenswürdig halten. Es ist eine spannende Aufgabe, zu einem Forschungsfeld beizutragen, das eng mit den strategischen Zielen beider Institutionen verknüpft ist.“
Mit der Forschungsgruppe SDS stärkt das BI sein Engagement für die Vertrauenswürdigkeit und Souveränität digitaler Technologien, die unsere moderne Infrastruktur tragen. Die Gruppe untersucht verschiedene Angriffsmöglichkeiten auf digitale Systeme – von physikalischen Signalen, die unbeabsichtigt Informationen preisgeben, bis hin zu Implementierungsfehlern. Sie entwickelt kryptografische Verfahren und Hardwarelösungen, die Systeme selbst unter feindlichen Bedingungen oder in sicherheitskritischen Einsatzbereichen zuverlässig absichern. Ziel ist es, die Sicherheit, Verlässlichkeit und Resilienz von Technologien zu erhöhen, die aus unserem Alltag längst nicht mehr wegzudenken sind – etwa in der medizinischen Versorgung, in kritischer öffentlicher Infrastruktur oder in intelligenten Wohnumgebungen (Smart Homes).
„Wir heißen Prof. Kavun am Barkhausen Institut und an der TU Dresden herzlich willkommen“, erklärt Prof. Gerhard Fettweis, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Barkhausen Instituts. „Mit ihrer herausragenden Expertise im Bereich Sicherheit neuer digitaler Systeme stärkt sie unser Forschungsprofil in einem für die Zukunft entscheidenden Bereich. Ihre Berufung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer Vision vertrauenswürdiger digitaler Technologien. Zugleich vertieft sie die enge Zusammenarbeit zwischen dem BI und der TU Dresden.“

Prof. Kavun wechselt vom Lehrstuhl für Secure Intelligent Systems der Universität Passau an das BI. Zuvor forschte und arbeitete sie unter anderem an der University of Sheffield, bei Infineon Technologies sowie am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) der Ruhr-Universität Bochum.
Am BI wird sie sich schwerpunktmäßig mit sicherheitskritischen Anwendungen in realen Systemen befassen und damit die Brücke zwischen theoretischer Forschung und praktischer Umsetzung schlagen. Ihre Arbeit umfasst sichere Hardwarearchitekturen, ressourcenschonende Kryptografie, Fehlertoleranz sowie den Schutz KI-basierter Systeme vor interner wie externer Manipulation – stets mit dem Ziel, vertrauenswürdiges Systemverhalten auch unter widrigen Bedingungen sicherzustellen.
Die gemeinsame Berufung unterstreicht die enge Kooperation zwischen dem Barkhausen Institut und der TU Dresden. Sie steht beispielhaft für die Mission des Instituts, Forschung zu fördern, die technologische Souveränität, Vertrauenswürdigkeit, offene Innovation und das Vertrauen der Öffentlichkeit stärkt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Forschungsgruppe Secure Digital Systems und auf der persönlichen Webseite von Prof. Dr.-Ing. Elif Bilge Kavun.